Gold - ein gutes Investment?

Auch wenn sich die Inflation gerade etwas abschwächt und die Zinsen langsam ansteigen: Es gibt für den konservativen Anleger nicht viel zu lachen. Denn die Inflationsrate ist noch so hoch, dass sie die Renditen auf dem "normalen" Kapitalmarkt auffrisst. Somit kann ein auf Sicherheit bedachter Anleger letztendlich nur Verluste verbuchen.

Da schreit es doch geradezu nach der Suche nach möglichen Alternativen. Die Frage die wir heute kurz beleuchten wollen: Ist Gold ein gutes Investment? In der Vergangenheit hatten wir kaum eine andere sichere Alternative zu Gold und anderen Edelmetallen. Auch für die Zukunft lässt sich, bei objektiver Betrachtung, kein anderes Szenario vermuten. Die Sache könnte sich sogar eher noch zu Gunsten von Gold verschärfen.

Natürlich ist der Leitzins in der letzten Zeit immer wieder angehoben worden, sowohl in der Eurozone als auch in Übersee. Und natürlich ist die Inflationsrate leicht zurück gegangen. Aber: Der Leitzins im Euroraum steht gerade bei 3,75 Prozent und die Inflationsrate bei 7 Prozent. Das macht dann ein Minus des Realzins von 3,25 Prozent. Keine guten Aussichten, weder für einen konservativen noch für einen profitorientierten Anleger. Letztes Jahr im September 2022 sah die Lage noch bescheidener - oder sagen wir lieber dramatischer - aus, denn zu diesem Zeitpunkt hatten wir einen Realzins von minus 10 Prozent.

Auch die hochgelobten Staatsanleihen bringen für den Anleger nur Kummer und Sorgen. Für so eine Anleihe mit einer Laufzeit von z.B. zwei Jahren, gibt es derzeit nur mickrige 2,8 Prozent Rendite. Wie gesagt, die Inflationsrate liegt gerade bei 7 Prozent. Realzins: -4,2 Prozent. Das ist dann wohl auch keine gute Lösung. Außerdem wollen wir mal nicht ganz das Risiko eines Zahlungsausfalls außer Acht lassen - auch wenn es sich um den Deutschen Staat handelt.

Beim Gold sieht die Sache doch deutlich freundlicher aus. In den letzten 50 Jahren ist der Goldpreis um durchschnittlich 8 Prozent pro Jahr gestiegen. Die durchschnittliche, offizielle Inflationsrate lag in diesem Zeitraum bei knapp 3 Prozent. Diese Rechnung geht also auf, da wir eine inflationsbereinigte Rendite von 5 Prozent haben. Somit könnte man zu dem Schluss kommen, dass Gold durchaus eine inflationssichere und lukrative Geldanlage ist. Ein weiterer Vorteil: Resultierende Gewinne aus Goldankäufen sind nach zwölf Monaten Haltedauer steuerfrei. Eine nicht zu vernachlässigende Tatsache.

Besonders in den letzten Krisenjahren (Corona) hat sich die Entwicklung am Goldmarkt überproportional positiv gezeigt. Von 2018 bis heute ging es um 50 Prozent nach oben. Nicht auszudenken, wie sich der Goldpreis entwickeln könnte, wenn es weitere Probleme in der Welt gibt (Kriege, Wirtschaftskrisen usw.).

Alles in allem kann eine Investition in Gold also durchaus lukrativ und lohnend sein – gerade auch weil wir hier von einer konservativen Anlageform reden, die kein Drittparteien-Ausfallrisiko beherbergt (wenn es physisch gekauft und sicher gelagert wird).

Es kann auch sinnvoll sein, einen Teil des Kapitals in Gold- und Silberaktien zu investieren. Sozusagen als Beimischung im Portfolio. Unternehmen in diesem Sektor werden vermutlich sehr stark vom voraussichtlich bald steigenden Goldpreis profitieren. Aber das muss jeder Anleger natürlich selbst entscheiden.